Test: Stream ing-Kom plettsystem Linn Klimax DS
P e r R J45-V erb ind u n g kom m unizieren die
Aktivboxen m it dem K lim ax-System
M ächtig: Die Exa kt-La u tsp re ch er bieten
genug M em branfläche für beeindruckende
m usikalische A u ftritte
die einmalige Möglichkeit, den Laut-
sprecher an die Akustik des Hörraums
anzupassen. Dazu gibt es ein einfach
zu bedienendes Menü, in dem man
die Abmessungen des Hörraums samt
der Position der Lautsprecher eingibt.
Dieser Setup-Vorgang wird übrigens
vom geschulten Linn-Händler durch-
geführt, der im ersten Schritt durch
Erfahrung und etwas Empirie die aku-
stisch ideale Aufstellung der Lautspre-
cher ermittelt und dann die Konfig-
Software die Raum-Moden errechnen
lässt - das sind durch die Abmessungen
des Hörraums definierte Frequenzen
im Tieftonbereich, bei denen sich ste-
hende Wellen bilden, die nur langsam
abklingen und sich durch Dröhnen
bemerkbar machen. Werden diese Fre-
quenzen durch gezielte Filterung des
Wiedergabefrequenzgangs weniger an-
geregt, entzerrt sich der Klang deutlich
- es gibt keine Überlagerungen mehr,
die Klarheit und Präzision steigert sich
deutlich.
In einem zweiten Schritt - der oft ge-
nug im Geiste des häuslichen Friedens
notwendig ist - werden die Boxen von
der akustisch idealen Position an ihre
tatsächliche
finale
Aufstellung
ge-
rückt. Das wird in der Regel näher an
der Rückwand sein, wodurch die Fre-
quenzen vor allem unterhalb von 200
Hertz verstärkt werden, was den Klang
wiederum
etwas
„dicklich“
macht.
Auch die neue Position gibt der Linn-
Händler in die Software ein - Konfig
errechnet die Veränderung und korri-
giert sie in Sekundenschnelle. Zu guter
Letzt kann auch noch der Hochtonpe-
gel in M aßen an die Bedämpfung des
Hörraums angepasst werden.
W ie macht sich das bemerkbar? Nun,
selbst erfahrene Hörer sind im ersten
M oment verblüfft, wie wenig spekta-
kulär das Ganze klingt - andererseits
ist genau das ja ganz logisch: Eben das
Spektakuläre an einer Klangabstim-
mung ist in fast allen Fällen die Ab-
weichung von der Linearität, eine Ei-
genschaft, die sich in den Vordergrund
spielt - sei es jetzt eine Überhöhung
im Bass, den man dann als besonders
„knallig“ empfindet oder betonte H ö-
hen, die einem eine besonders detail-
reiche Wiedergabe vorgaukeln.
Das hat Linn Klimax Exakt nicht nö-
tig. Im ersten M oment unscheinbar,
entfaltet sich die Genauigkeit und ent-
schlackte Präzision dieser Referenz-
Kombination erst langsam, dann aber
umso nachhaltiger. Der alte Testersatz
mit den Details, die man noch nie ge-
hört hat - hier wird er zur Realität.
Und zwar in allen Bereichen. Die völ-
lige Abwesenheit von Überlagerungen
und Phasenfehlern führt den Hörer
zum Wesentlichen: Der Musik, die
„aufgelegt“ wird.
Fein strukturiert, detailgetreu und sub-
til kann sich schon ganz leise Musik
entfalten, um im nächsten Moment
mächtig, hoch dynamisch und dennoch
völlig sauber und dröhnfrei aus den
Boxen zu donnern. Dabei sind tech-
nisch Lautstärken möglich, die jedem
Anspruch genügen und das vor allem
komplett unangestrengt - für die Elek-
tronik, weil einfach genügend Reserven
vorhanden sind und für den Hörer, weil
der Klang so unglaublich aufgeräumt
und stressfrei ist.
Einen kleinen „Nachteil“ will ich nicht
verschweigen:
Das
korrekt
einge-
messene System ist so unbestechlich,
dass minderwertige Aufnahmen sich
D as K lim ax-System sch leift bei B e d a rf sog ar
den Fernsehto n m it durch, einen analogen
Eingang gibt's obendrein
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